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Gutta Lageder

Gesucht Planet B

21. März– 25. April 2021

Zur Ausstellung von 

Gutta Lageder – Gesucht Planet B. 

 

Gutta Lageder ist das fünfte Mal Gast der Galerie. Warum – werden wir oft gefragt - stellt ihr immer wieder die „Gleichen“ aus? Wir stellen gerne immer die „Gleichen“ aus, aber die „Gleichen“ stellen nie dasselbe aus. 

Das gilt auch für neue Ausstellung von Gutta Lageder. Es sind ganz neue Bilder und doch unverkennbar Lageder Bilder: Mir scheint‘s die Bilder sind eindringlicher und konkreter geworden. Der Themenakkord ist der gleiche geblieben, die Sicht ist konkreter. 

Um Gutta Lageders Bilder gut zu verstehen, muss man ihre biographischen Daten kennen: 

  • geboren in Bozen, 

  • 1967 -1972 Studium der Graphik und Malerei in Wien und Perugia, 

  • von 1973 -1976 dann macht sie an der Akademie der Bildenden Künste in Wien ihr Diplom für Bühnenbild.

  • Von 1973 bis 1991 arbeitet sie als Bühnenbildnerin an vielen renommierten Bühnen im deutschsprachigen Raum: 

  • an den Münchner Kammerspiele – dort unter anderem für  Bühnenstücke von Gerhard Polt, für das Münchner Volkstheater, dem Staatstheater in Hannover, dem Theater von Saarbrücken, Braunschweig und dem Burgtheater in Wien. 

  • Ab 1992 arbeitet sie als freie Malerin, gestaltet 1995, 1997 und 1999 das Kulturfestival „Creart“ in Düsseldorf. 

  • Ausstellungen in dieser Zeit waren zu sehen in Düsseldorf, Hamburg, Anzing bei München, Wasserburg, in den Galerien in Bruckmühl, Aschau und hier in der Galerie Villa Maria. 

Ein Arbeitsschwerpunkt in den 90iger Jahren war die Arbeit mit Kindern: Es waren keine Malkurse für Kinder, wo sie das Zeichnen lernen oder etwas über Malerei erfahren – Ihre Arbeit mit Kindern war eine kunsttherapeutische. 

Es ging nicht um den Umgang mit Farben und Materialien oder zeichnerisches und malerisches Können zu erlernen. In diesen Kursen ging es darum, dass Kinder ihre Ausdrucksformen finden für das, was sie erleben. Das Erlebte offen legen, um es in die Persönlichkeitsentwicklung zu integrieren. 

Diese Arbeit mit Kindern ist nah am eigentlichen künstlerischen Prozess: Nämlich das, was man selbst über und in dieser Welt erfährt, sich und anderen mitzuteilen. Eine Sprache für diese Erlebnisse zu finden, um sich anderen mitzuteilen.                    

Der Künstler als Seismograph für Entwicklungen in und für die Gesellschaft, die irgendwann spürbar werden. Künstler drücken in ihren Arbeiten aus, was die Menschen empfinden und ahnen.

Die Bilder dieser neuen Ausstellung von Gutta Lageder belegen das nachdrücklich. Sie strahlen Empathie aus. Sie erzählen vom Prozesshaften des Lebens, von der Bewegung und den Veränderungen, die man selber beobachtet und auch spürt. 

Die Bilder so betrachtet, erklären den Titel dieser Ausstellung: Gesucht Planet B. 

Gutta Lageders Bilder thematisieren das zentrale Thema der Zeit: Die Suche nach dem sorgsameren Umgang mit dem Planeten Erde und seinen Ressourcen. 

Der Planet Erde ist bedroht und es gibt keinen Planet B.

Die Bilder erlauben Blicke auf die Erde, wie ihn die Astronauten haben, wenn sie diese Erde umkreisen. 

Dann aber auch wieder Blicke auf die Schichtungen und Ablagerungen auf dieser Erde, wie sie die Zeit hinterlässt und die Klimaveränderung verursacht. Dann geht es um Brüche, Abschürfungen, Überlagerungen und Einschnitte. Oft scheint es ein Übereinander und Gegeneinander zu sein, ein scheinbares Chaos. Eindrücke, die man auch als selbst erlebte und erfahrene Struktur erkennen kann. 

Gutta Lageders Bilder zeigen neben der Bedrohung auch die Schönheit und Einmaligkeit dieser Welt und des Lebens in dieser Welt. Sie mahnen und fordern den sorgsameren Umgang mit sich und der Welt.

 

Bilder sind vergleichbar mit guten Büchern: Sie begleiten einen ein Leben lang. Man nimmt sie immer wieder zur Hand, freut sich über das, was man wieder liest. 

Gutta Lageders Bilder wirken genau so: Sie faszinieren beim Betrachten, bleiben in Erinnerung. Man schaut sie immer wieder gerne an, entdeckt immer wieder Neues.

Denn gute Bilder sind Dialogpartner, nicht nur für heute und jetzt. Gute Bilder begleiten einen ein ganzes Leben lang.

Lassen sie sich auf den Dialog mit diesen Bildern ein.

Die Ausstellung ist bis zum 25. April.

EG 200321

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